Christian Jaeschke
Ausstellungen und Messebeteiligungen seit 2008 u.a. im Kunstclub Hamburg; Galerie Kunstraum Speyer; Tease fine art, Köln; Richter Fine Arts, Bielefeld; Burkhard Eikelmann Galerie, Düsseldorf; Galerie Gundolf Roy, Zülpich; ART Fair, Köln; Blooom, Köln; Cologne Paper Art, Köln; Stroke, München; St-Art Straßburg; BERLINER LISTE; ART Muc, München; Herr Beinlich Galerie, Bielefeld
Eine Auftragsarbeit in Form einer figürlichen Malerei oder auch andere Sujets wie Landschaft, Stadtansichten, Karikatur usw. kann ein sehr lohnender Prozess sein und ich bin immer interessiert, mich einer speziellen Herausforderung zu stellen und gemäß Ihrem Wunsch ein Bild anzufertigen.
Nach einem ersten Telefonat oder Kontakt per E-Mail würden wir ein erstes Treffen vereinbaren – Sie sind willkommen, mich in meinem Atelier zu besuchen. Der persönliche Kontakt gibt mir ein besseres Verständnis ihrer Person und ermöglicht es uns, Orte, Kleidung und alle anderen Elemente, die in ein Porträt einfließen können persönlich zu besprechen. Alternativ ist natürlich auch eine Anfertigung anhand einer Fotografie möglich.
Sehr sinnvoll kann es sein zuerst eine Zeichnung oder Studie als Referenz zu erarbeiten, um einen Eindruck, in welche Richtung eine spätere Malerei gehen könnte, zu bekommen. Ich freue mich, darüber zu diskutieren, wie wir ein Werk schaffen können, das sowohl meinen eigenen Stil als auch Ihre Ideen repräsentiert und Sie an dem künstlerischen kreativen Prozess teilhaben zu lassen.
Ein Standard-Rahmen ist in dem Autrag enthalten – sollte sich es sich um ein Gemälde (Öl oder Acryl) auf Leinwand handeln. Besondere Rahmen können bestellt werden gegen Aufpreis.
Je nach der Komplexität der Arbeit und meinen aktuellen Verpflichtungen kann es einige Wochen dauern. Falls Sie einen bestimmten Termin im Auge haben (Geburtstagsgeschenk, Hochzeit oder Ähnliches), fragen Sie bitte soweit im Voraus an wie möglich, damit das Bild rechtzeitig fertiggestellt werden kann.
Katastrophen haben einen festen Platz in unserem Alltagsgeschehen. Durch die schnelle Verbreitung via Internet erfahren wir binnen Sekunden über Flugzeugabstürze, Erdbeben, Umweltkatastrophen etc. weltweit. Und das in Bild und Ton. Über die Dokumentation solcher Ereignisse scheiden sich die Geister. Die einen halten es für journalistische und historische Pflicht, die anderen sehen darin Voyeurismus und die Zurschaustellung des Elends anderer Menschen. Eine Brücke zwischen diesen beiden antagonistischen Polen zu schlagen, das versucht meine Kunst.
Tsunami – Fokushima – Tacloban. Costa Concordia – Cleopatra – Nine Eleven.
Allesamt stehen sie stellvertretend für Katastrophen, die sich als Sinnbild für Unglück in unserem kollektiven Gedächtnis festgesetzt haben. Ereignisse mit verheerenden Folgen für den Menschen, seine Umwelt und sein Eigentum. Ausgelöst durch ihn selbst, die Natur oder sonstige elementare oder technische Faktoren. Die Katastrophe im Sinn von Wendung zum Niedergang oder einen Schritt weiter sogar zum Weltuntergang – so die Bedeutung der ethymologischen Wurzeln des griechischen καταστροφή ›Umwendung‹, zusammengesetzt aus κατά katá für ›herab-‹ oder ›nieder-‹ und στρέφειν stréphein für ›wenden‹ – birgt aber auch immer eine immense Gegenkraft in sich, die den Menschen motiviert, es mit der Allmacht aufzunehmen, sein Schicksal in die Hand zu nehmen und den von der Katastrophe verursachten Jammer und Schrecken zu überwinden oder sogar noch abzuwenden.
Die Schockstarre wird durch Aktion abgelöst, der Feuerball wird mit Wassermassen bekämpft, und ob alles in Schall und Rauch aufgeht, oder wie Phönix aus der Asche wieder aufersteht und in neuem Glanz erscheint, liegt nun wieder in der Hand, vielmehr: in der Macht des Menschen. Eine Dramatik, eine Dynamik entsteht, die fasziniert. Eine makabre Faszination, die Lebendigkeit und Lebhaftigkeit, das pure (Über-)Leben als Motor hat und Max Frisch gerecht wird, der in ›Der Mensch erscheint im Holozän‹ einmal sagte: »Katastrophen kennt allein der Mensch, sofern er sie überlebt; die Natur kennt keine Katastrophen.
Am Anfang war die Treppe und vielmehr noch das Schachspiel als Symbol für das Leben, den Tod sowie dessen scheinbar klar definierte Grenzen. Denn irgendwo dazwischen in der Grauzone, wo schwarz auf weiß trifft, das Böse auf das Gute, das Schicksal auf den (Überlebens-) Willen, die Fiktion auf die Realität da lauert die Katastrophe und wartet auf ihren großen Auftritt . Als schwungvoll aufgetragenes kaltes Rot trifft sie in ›Rettungseinsatz‹, ›Burning down the house‹, ›Am Abgrund‹ und ›Freier Fall‹ auf warmes Blau. Noch ist sie wie das Leben ›im Fluss‹ und begegnet mars-und blutrot unschuldigem cyanblau. Als Feuer und Blut lacht sie höhnisch dem Wasser und dem Himmel ins Gesicht. Wie ein Krieger voll geballter Energie und Leidenschaft im Feldzug gegen den letzten Hoffnungsschimmer und die Er- und Auflösung in wiedergefundener Harmonie. Der Ausgang unserer Partie ist offen: Ein Ende mit Schrecken oder ein Schrecken ohne Ende? Happy-End oder schachmatt? Die Fantasie des Betrachters entscheidet über Todesstoß oder Katharsis. Es gibt kein allgemeingültiges Ergebnis, sondern wie bei einem guten Trailer bleibt ein Gefühl des Suspense, das den Betrachter neugierig macht, involviert und wie ein Sog geradezu zwingt, sich auf meine Szenarien und ihre Hauptprotagonistin einzulassen: Die (Ästhetik der) Katastrophe. Das Kurzzuvor oder Mittendrin. Nie das Danach.«
Weg vom locus amoenus hin zum locus terribilis sowie weg vom Menschen hin zur Natur, so könnte man ganz knapp meine künstlerische Entwicklung der letzten Jahre bezeichnen. Ich, geboren 1979 in Bremen, komme eigentlich aus dem Kommunikationsdesign (Diplom FH Bielefeld 2010), und so ist das grafische Moment sowie an japanische Manga, Comics und Computerspiele erinnernde Elemente in meinen älteren Werken noch wesentlich präsenter. Puppenhafte Mädchen mit überdimensional großen Augen drängen sich in den Vordergrund einer kühlen an Hopper erinnernde Motelatmosphäre, und oft wird man sich erst auf den zweiten Blick der unheimlichen Stimmung bewußt, die von ihnen ausgeht. In meinen neuen Arbeiten habe ich den Spieß umgedreht: Der Mensch rückt zugunsten der Natur in den Hintergrund, und seine Ohnmacht gegen die übermenschliche Gewalt erschließt sich hier v.a. durch die Größenverhältnisse. Beiden Werkgruppen allerdings gemein: Sie hinterlassen gemischte Gefühle, indem sie unsere Vorstellungen ins Wanken bringen. Kann, was schön und harmlos, ja geradezu niedlich aussieht, auch böse sein? Und kann sich, was nichtig und klein, auch gegen einen Giganten durchsetzen?
Ölmalerei, Acrylmalerei, Kreide- Kohle- oder Bleistiftzeichnung, Federzeichnung, Radierung, Druckgrafik, Siebdruck, Digitale Illustration, Mixed Media